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DDR-Autorenschmiede - Landesdigitalisierungsprogramm macht Abschlussarbeiten des Literaturinstituts "Johannes R. Becher" zugänglich

Ob SchriftstellerInnen als solche ausgebildet werden können, ist eine vieldiskutierte und nach wie vor offene Frage. Das 1955 eröffnete Literaturinstitut in Leipzig machte sich genau das zur Aufgabe - und brachte nicht wenige prominente und hochgelobte AutorInnen hervor. Jetzt gewährt uns das an der SLUB koordinierte Landesdigitalisierungsprogramm Zugang zu deren ganz frühen Werken.

Einblick in bisher nicht zugängliche Arbeiten der Absolventinnen und Absolventen des Literaturinstituts Johannes R. Becher in Leipzig erhalten Sie nun hier auf Sachsen.digital.  Von 1955 bis 1993 bestand dieses Literaturinstitut, durch dessen Schule zahlreiche spätere Autorinnen und Autoren gingen. 1000 Studentinnen und Studenten wie Heinz Czechowski, Adolf Endler, Erich Loest, Sarah Kirsch und Rainer Kirsch wurden an der Einrichtung ausgebildet. Nach der Abwicklung des Instituts wurde zwei Jahre später, 1995, das Deutsche Literaturinstitut an der Universität Leipzig gegründet.

 

Um diese Arbeiten zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen sowie literaturwissenschaftlich zu analysieren, wurde innerhalb des von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften koordinierten Verbundprojekts „Virtuelle Archive für die geisteswissenschaftliche Forschung“ des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst das Teilvorhaben „Das Textarchiv des Literaturinstituts Johannes R. Becher“ initiiert.
Als Teil dieses Forschungsprojekts koordiniert die SLUB nun die Digitalisierung der Abschlussarbeiten und die Rechteeinholung bezüglich einer möglichst freien Präsentation. 2020 wird eine kommentierte Auswahl der Texte unter dem Titel „Experimentierfeld Schreibschule: Texte aus dem Literaturinstitut der DDR ‚Johannes R. Becher‘ 1955-1993“ in Buchform erscheinen.

So finden Sie jetzt digitalisierte Arbeiten u.a. von Peter Biele, Kerstin Hensel, Wolfgang Schaller und Kurt Drawert auf Sachsen.digital. Kurt Drawert war auch einige Jahre an der Sächsischen Landesbibliothek tätig und verarbeitete seine Erfahrungen in dem Roman „Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte“.

 

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