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SLUB-Schätze unterwegs: Globus aus dem 18. Jahrhundert für Goethe-Ausstellung verliehen
Die Bundeskunsthalle nimmt in einer aktuellen Ausstellung Goethes Biografie, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte im Horizont der frühen Moderne in den Blick. Die groß angelegte Schau versammelt ca. 250 Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen weltweit, darunter ein "Globus Terrestris" von Johann Gabriel Doppelmayr und Johann Georg Puschner aus unserem Bestand.
Johann Gabriel Doppelmayr, der bedeutende Mathematiker und Astronom, nach dem ein Asteroid und ein Mondkrater benannt sind, war insbesondere auch als Kartograph tätig. Als wissenschaftlicher Berater des Nürnberger Kartenverlags Homann gab er Atlanten und Sternkarten heraus, darüber hinaus produzierte er in Zusammenarbeit mit Johann Georg Puschner d. Ä. seit den 1720er Jahren Erd- und Himmelsgloben.
Doppelmayr-Globen gehörten zu den am weitesten verbreiteten und genauesten Globen des 18. Jahrhunderts. Sie wurden bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer wieder neu aufgelegt, dabei auch verbessert und aktualisiert. Der Karteninhalt der Erdgloben ist im Vergleich zu Renaissance- und frühen Barockgloben wesentlich versachlicht worden, so existieren beispielsweise keine Fabelwesen mehr und unentdeckte Gebiete wurden nur andeutungsweise mit Schraffur dargestellt. Seine sorgfältig ausgeführten Globen hatten einen hohen wissenschaftlichen Anspruch, sie basierten auf kritischem Quellenstudium und schlossen die Berichte vieler aktueller Entdeckungsreisen ein.
Die Ausstellung in Bonn läuft noch bis zum 15. September 2019.
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