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Von Foca Superbo bis Te Deum Laudamus – Musikalische Quellen aus dem Umfeld der Kurprinzenhochzeit 1719.

August der Starke, die Kurprinzenhochzeit 1719 und das 'Machtmittel' Musik... Wir präsentieren selten gezeigte Notenmanuskripte und kommen darüber ins Gespräch mit einem Experten für die Dresdner Hofmusik des 18. Jahrhunderts.

Foca superbo - Mus.2159-F-1. Titelblatt

Als am 21. September 1719 Antonio Lottis Oper Teofane im jüngst eröffneten Pöppelmannschen Opernhaus am Dresdner Zwinger zur Aufführung kam, wurde nicht nur eine abenteuerliche Geschichte musiziert, sondern mit den europäischen Sängerstars zog ein ganzer Kosmos von Bezügen und Metaphorik auf die Dresdner Bühne. Teofane, byzantinische Kaisernichte sollte mit Otto II. verheiratet werden - jenem Otto, der deutscher Kaiser werden würde und in dessen Linie sich die Wettiner direkt verorteten. Diese Ehe war von hohem symbolischen Wert, wurden hier doch zwei Weltreiche, zwei Kaiserreiche, miteinander vermählt und musste - zumindest dem Opernlibretto nach - entsprechend viele Hindernisse überwinden, bis sie schließlich geschlossen werden konnte. Auf diesen glücklichen Ausgang, den lieto fine, kam es an, besonders im Herbst 1719. In Auftrag gegeben wurde die Oper von August II., dem Starken, als Hochzeitsoper anlässlich der Vermählung seines Sohnes Friedrich August II. mit der österreichischen Erzherzogin und Anwärterin für das kaiserlich-habsburgische Erbe, Maria Josepha. Mit der Wahl des Stoffes - August der Starke selbst setzte sich für ihn ein - wurde die Ebenbürtigkeit Wettins mit Habsburg historisch hergeleitet und der Anspruch auf die Kaiserwürde legitimiert.

Teofane, die Hochzeitsoper, ist dabei nur ein Beispiel dafür, wie August der Starke mit musikalischen Mitteln versuchte, seine  politischen Ambitionen zu untermauern.

In unserer Ausstellung zu Macht Mittel Musik fragen wir bis Januar 2020 nach den verschiedenen Kontexten und Phänomenen dieser Art der Machtdemonstration im Zusammenhang mit der Kurprinzenhochzeit von 1719. Und freuen uns, am kommenden Donnerstag Gelegenheit zu haben, sie mit zusätzlichen Quellen und Dokumenten zu ergänzen:  an Hand selten präsentierter Notenmanuskripte erklärt Prof. Dr. Gerhard Poppe, ausgewiesener Experte für die Dresdner Hofmusik des 18. Jahrhunderts, den musikalischen Kontext, Beispiele und Auswirkungen der Augusteischen Pläne.

Gezeigt werden nicht nur Zeugnisse zu verschiedenen Vorläufern der "Teofane", sondern der Bogen wird bis zur Kirchenmusik geschlagen, die - eine der Hochzeitsnachwirkungen - den Ruf Dresdens als Kunst- und Musikmetropole dauerhaft festigte.

Macht Mittel Musik - 300 Jahre Kurprinzenhochzeit 1719

Quellenpräsentation und Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard Poppe

Donnerstag, 26. September 2019, 19:00 Uhr, Talleyrandzimmer der SLUB Zentralbibliothek

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