„Von Athen lernen“ – unter diesem Motto öffnete am 10. Juni 2017 die documenta 14 in Kassel ihre Türen. Erstmals in ihrer über 60-jährigen Geschichte findet die wichtigste Schau zeitgenössischer Kunst nicht nur in Kassel, sondern zugleich auch an einem zweiten Ort statt: In Athen läuft die Ausstellung bereits seit dem 8. April 2017.
Mittelpunkt der documenta in Kassel ist „The Parthenon of Books“ der argentinischen Künstlerin Marta Minujín. Die aus Stahl, Kunststofffolie und mehr als 100.000 einst und heute verbotenen Büchern bestehende Installation auf dem Kasseler Friedrichsplatz bildet den Athena-Tempel auf der Athener Akropolis als Symbol für Demokratie nach. Sie setzt damit ein Zeichen gegen das Verbot von Texten und die Verfolgung der Autoren in der Vergangenheit und Gegenwart.
Eine andere bücherbezogene documenta-Installation in Form eines raumhohen Regals mit dem Titel „Unrechtmäßig aus jüdischem Eigentum erworbene Bücher" von Maria Eichhorn greift eine Problematik auf, der sich auch die SLUB stellt. In Kürze wird hier ein zweites Projekt zur Provenienzforschung starten, das auf die Identifizierung und Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut zielt.
Auch ein Exponat aus der SLUB (als Reproduktion) ist auf der documenta 14 vertreten: Der Dresdner Künstler Olaf Holzapfel, der sich in seinem Schaffen mit dem Thema Grenze auseinandersetzt, bezog in sein Projekt „Zaun“ einen 1560 entstandenen Waldriss (Vermessungszeichnung eines Waldes) aus dem Bestand der Handschriftensammlung ein.
Publikationen zur aktuellen und den vorangehenden documenta-Ausstellungen finden Sie im SLUB-Katalog.
documenta 14:
Athen – 8. April bis 16. Juli 2017
Kassel – 10. Juni bis 17. September 2017
www.documenta14.de
1 Kommentar(e)
documenta 14 - eine Stadt zeigt sich im neuen Licht
Ich muss sagen, ich bin ein riesiger documenta 14 Fan! Ich war schon etwa drei Tage auf der documenta unterwegs und hab so viele tolle Dinge entdeckt (kann man übrigens auf meinem Blog nachlesen http://www.livinglove.de/). Aber das heißt nicht, dass ich schon alles gesehen habe, lediglich einen kleinen Teil, deshalb bin ich noch immer sehr gespannt und freue mich dass ich durch meine Heimatstadt Kassel ein Teil der documenta sein kann.
Liebe Grüße
Petra
http://www.livinglove.de/