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Von Florida zur SLUB: Ein Fundstück zur Familiengeschichte in der Illustrierten Presse

Schwarzweißfotos von Dora Lagerson

Auch wenn es zunächst schwer vorstellbar scheint: Mithilfe der Digitalen Sammlungen der SLUB lässt sich durchaus die eigene Familiengeschichte vervollständigen.
So zumindest ging es Peter Kent.

 

Er, geboren in Berlin, ist mittlerweile 86 Jahre alt und lebt nach seiner Auswanderung in die USA im Jahr 1953 nun in Port Charlotte, Florida. In unseren Digitalen Sammlungen der Illustrierten Presse, genauer in der Zeitschrift Uhu, fand er ein Bild von seiner Mutter und sich selbst als Kleinkind und ließ uns daran teilhaben.
So die Kurzform der Geschichte.

 

Doch warum genau war seine Mutter in der Zeitschrift UHU, 9.1932/99, Heft 1 abgebildet? In diesem Heft erschien der Artikel "Vom Sportmädl zur Sportmutter. Besuch bei glücklichen Müttern, die als Sportlerinnen aufwuchsen" von Edith v. Lölhöffel. Darin vorgestellt wurde auch Peter Kents Mutter Dora Kantorowicz-Lagersen, eine erfolgreiche Leichtathletin der 30er Jahre. Sie wurde Deutsche Meisterin im Kugelstoßen und mit der 4x100m Staffel, zunächst für die Berliner Turnschaft (1926-1934), nach ihrem Umzug nach Kiel 1927 dann für den Kieler Turnverein (KTV). Zudem spielte sie, genau wie ihr Mann Hans Kantorowicz, Feldhandball.

Das auf der Seite unten rechts abgebildete Foto von Peter Kent und seiner Mutter hat den Krieg und mehrere Umzüge überlebt, irgendwann jedoch sei es verschwunden, erzählt Peter Kent. Umso größer war die Freude bei ihm als er es online in unseren Sammlungen wiederfand:

 

"Beim Herumsuchen im Computer tippte ich ein: "Dora Lagersen" und fand zu meiner Überraschung zwei Bilder von ihr, eines als Kugelstoßerin und eines mit ihrem 11 Monte alten Sohn (ich), der jetzt mit Riesenschritten auf seinen 87-ten Geburtstag los geht. Ich hatte das Originalbild (mit Sohn), das den Krieg überlebt hat."

 

 

Vom gleichen Fotografen, dem Sportfotografen Gerhard Riebicke, hat Peter Kent noch mehr Bilder seiner Mutter als aktive Sportlerin in seiner privaten Sammlung, die er uns gerne zeigte.

 

Über die Illustrierten Magazine

Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne stellen heute eine überaus reichhaltige und ästhetisch herausragende Quelle zur Alltags-, Kultur-, Kommunikations-, Design- und Fotografiegeschichte der Weimarer Republik dar. In Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt wurden bereits 2012-2013 in dem gleichnamigen DFG-Projekt zehn der wichtigsten deutschsprachigen Titel mit mehr als 650 Ausgaben erstmals virtuell zusammengeführt, tief erschlossen und für alle Interessierten online zur Verfügung gestellt - darunter der "Querschnitt", der "UHU", das "Jüdische Magazin" oder das "Auto-Magazin". Seit 2017 sind Hefte weiterer Zeitschriften der Ära hinzugekommen, wie etwa "Kokain" oder "Das Neue Russland".
 

 Die digitalisierten Zeitschriften finden Sie hier.

 

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Haben auch Sie eine ähnliche Geschichte und konnten mit Hilfe von unseren Beständen eine Stück Familiengeschichte rekonstruieren? Dann freuen wir uns über eine Nachricht oder einen Kommentar hier im Blog von Ihnen

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1 Kommentar(e)

  • Jim Kent
    17.08.2018 18:56
    Thank you....

    I am the son of Peter Kent and grandson of Hans and Dora. It's great to see this online and the joy it brings my father to have been able to share his things with you.


    A HUGE Thank you to the author and researchers involved in this.