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Fotoliteratur digital: Klassiker der Fotografiegeschichte, die man gelesen haben sollte!
Mit Veröffentlichungen zur Geschichte der Fotografie und Fotokunst, Fototechnik und -chemie, Bildbänden und Fotobüchern, Ausstellungskatalogen und Periodika wie Zeitschriften oder der Enzyklopädie der Photographie vereint die digitale Sammlung eine besonders breite und umfangreiche Überlieferung fotohistorisch relevanter Literatur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Nachkriegszeit: darunter u.a. Publikationen von Fotografen wie Albert Renger-Patzsch, Richard Peter sen., Hugo Erfurth und Erna Lendvai-Dircksen oder von frühen Fotografiespezialisten und –publizisten wie Josef Maria Eder, Hermann Wilhelm Vogel, Fritz Matthies-Masuren, Adolf Miethe und Erich Stenger.
Mehrheitlich versehen mit Volltexterkennung und Tiefenerschließung stehen die Digitalisate als eigene Volltextkollektion zur Recherche über den Katalog von arthistoricum.net bereit. Parallel dazu ist ein themenspezifischer Einstieg über das Themenportal Fotografie möglich, wo die neue Sammlung nach inhaltlichen Kriterien geordnet und angereichert mit Kurzbeschreibungen und Vorschaubildern präsentiert wird. Weltweit zugänglich und kostenfrei nutzbar dient die digitale Kollektion der wissenschaftlichen Forschung, bietet aber auch interessierten Fotografen und Fotoliebhabern einen attraktiven Einstiegspunkt zum Stöbern.
Die historischen Veröffentlichungen zur Fotografie werden systematisch digitalisiert und die digitale Volltextkollektion sukzessive erweitert. In Anlehnung an virtuelle Sammlungsportale wie Fotografie als angewandte Wissenschaft. Fotografische Handbücher 1839 bis 1882 des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln und der USB Köln ist es geplant, das digitale Angebot an rechtefreier bzw. lizenzierbarer historischer Fotoliteratur aus den Magazinen der SLUB in den kommenden Jahren weiter auszubauen.
Die Digitalisierung stützt sich dabei auf einen Bestand, der die Sammlungsaktivitäten mehrerer historischer Institutionen mit unterschiedlichem inhaltlichen Fokus widerspiegelt, die 1999 unter dem Dach der SLUB zusammengeführt wurden. Zum einen begann die Universitätsbibliothek Dresden als Bibliothek der Königlich-Sächsischen Bildungsanstalt bereits kurz nach ihrer Gründung Publikationen zur Fototechnik und Fotochemie zu erwerben, weil sie für die universitäre Lehre und Forschung relevant wurden. Der älteste Band der Volltextkollektion, eine 1843 erschienene Abhandlung über die erst ein paar Jahre zuvor erfundene Daguereotypie, lässt sich anhand der Besitzstempel dieser Bibliothek zuordnen. Die ebenfalls in Dresden beheimatete Königliche Öffentliche Bibliothek und spätere Landesbibliothek konzentrierte sich auf den Erwerb von Überblicksdarstellungen zur Fotografiegeschichte, Zeitschriften und Ratgebern zu fotografischen Verfahren und Techniken, die sich auch bei Amateurfotografen und organisierten Fotozirkeln großer Beliebtheit erfreuten. Seit dem Aufkommen des neuen Bildgenres des Fotobuchs wurden ergänzend zahlreiche der heute teils zu Ikonen der künstlerischen Fotografie gewordenen Publikationen beschafft. Mit der ideologischen Neuausrichtung nach dem Zweiten Weltkrieg, der Zuweisung des Sammelschwerpunkts bildende Kunst 1966 sowie der Eingliederung der Deutschen Fotothek in die Bibliotheksstruktur kamen weitere Veröffentlichungen insbesondere auch zur Arbeiterfotografenbewegung oder zur Heimatfotografie hinzu. Zum epochen- und themenübergreifenden Charakter der Sammlung tragen auch Angebotskataloge zur Fototechnik und regionale und überregionale Fotografenregister bei, die sich infolge der langen Tradition von Fototechnik und Kameraherstellung in der sächsischen Industrielandschaft sowie der landesbibliothekarischen Ausrichtung mit Saxonica-Schwerpunkt im Bestand erhalten haben.
Durch die neue Kollektion wird das Themenportal Fotografie auf arthistoricum.net, das Informationen zur Geschichte und Theorie, aber auch zu den zeitgenössischen Tendenzen und zur Praxis der Fotografie bündelt, um wichtige Quellengattungen erweitert. arthistoricum.net, der Fachinformationsdienst Kunst, Fotografie, Design ist die digitale Plattform für Kunstgeschichte und Kunstwissenschaften. In Zusammenarbeit mit der SLUB Dresden und der Deutschen Fotothek werden hier innovative digitale Werkzeuge für die kunsthistorische Forschung und zur Veröffentlichung von Forschungsergebnissen bereitgestellt sowie Quellenmaterial, Literatur und Bildsammlungen zu Kunst, Fotografie, Design im Open Access verfügbar gemacht.
Hier geht’s zur Sammlung Fotoliteratur digital
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