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Wikipedia zu Gast beim BibChatDe – mit den Geschwistern. Sind wir fit fürs Wikiversum?
Die Pelzgewerbehäuser in der Leipziger Innenstadt sind das Thema der Magisterabeit von Jens Schubert – geschrieben 2003, veröffentlicht 2022 mit Qucosa und Zenodo, erschlossen in der Sächsischen Bibliografie und nun mit Wikidata: (Q110656441).
Die Frage Wie viel Wikiversum steckt schon in unseren Bibliotheken? lässt sich gut mit diesem Stück Wissenschaft illustrieren: es geht um Open Science. Die anfangs verlinkte Wikimedia Commons-Kategorie enthält 106 Fotos, Entwürfe und Pläne des Leipziger Gewerbeviertels. Jens Schubert nutzt die Commons offenbar seit 2017 als Informationsinfrastruktur für Forschungsdaten – offen, so dass wir (also jeder:r!) mit dem Material weiterarbeiten kann: lernen, forschen, verknüpfen oder Artikel illustrieren. Sein persönliches Wikidata-Item (Q110677660) erhielt er von uns nach Absprache, damit wir seine Arbeit im Detail besser erschließen und die verschiedenen Repräsentationen verknüpfen können.
57. BIBchatDE
Ziel dabei ist, nicht nur in direkten Kontakt mit FachkollegInnen zu treten, ..., sondern die deutlich höhere Reichweite von Twitter soll dazu genutzt werden, Bibliotheksinhalte und gesellschaftsrelevante Themen, auf die Bibliotheken reagieren möchten, v.a. außerhalb der LIS-Community sichtbarer zu machen.
Die Leipziger Pelzhäuser waren beim 57. BIBchat am Montag gar kein Thema. Sie hätten aber gut als Beispiel getaugt, um zu zeigen, wie das Wikiversum und Bibliotheksarbeit zusammenhängen (können). Unsere Twitterdiskussionen waren lebhaft und angenehm international, rückblickend zu finden mit dem Hashtag #BIBchatDE. Maiken Hagemeister von Wikimedia Deutschland (@maikenhagemeist) war dabei, @LaurieMBridges, Bibliothekarin in Oregon, Nicole Graf (@niggegraf) vom Bildarchiv der ETH Zürich, Ziko van Dijk (@zvandijk) aus den Niederlanden und Kolleg:innen hierzulande. Ein detaillierterer Rückblick auf diesen 57. BIBChat folgt in Kürze auf www.bibchat.de.
Sind wir schon fit?
Wahrscheinlich geht es uns heute gar nicht so sehr um die Frage Wieviel ...?, sondern: Wie ...? Wie verknüpfen wir Wissen in Bibliotheken, in Portalen des Wikiversums und das Wissen anderer offener Quellen so, dass die Wirkung möglichst groß ist?!
1Lib1Ref ist die bekannteste Initiative, die hilft Bibliotheken, Bibliothekarinnen und Bibliothekare für Ergänzungen und Korrekturen in Wikipedia zu begeistern und zu befähigen, hin und wieder auch in der SLUB. Schließlich geht es darum, dass wir lernen zu beraten wie Wikipedia & Co. für Recherchen, für eigene Veröffentlichungen und für die Vermittlung geteilten Wissen benutzt werden. Wikipedia ist 20 Jahre alt, Wikisource ist schon 18 und Wikidata ist neun. Neu sind die Werkzeuge also nicht. Zum täglichen Handwerkzeug gehören sie aber leider nur teilweise.
Viele finden und nutzen Wikipediaseiten alltäglich als erste Suchergebnisse. Aber: wer arbeitet dort schon mit? #BIBchatDE steckt inzwischen in der Wikiversität. Das Portal ist gut geeignet, um Bildungsmaterial gemeinsam zu erstellen, zu nutzen und mittels strukturierter Daten in Wikidata zu erschließen.
Leipzig um 1800
Jens Schubert veröffentlichte die Dissertation Statistische Untersuchung des Universitätsbesuches in Leipzig um 1800 kürzlich mit Qucosa (urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-765391) und mit Zenodo (DOI 10.5281/zenodo.5879547) – eine Methode zur Hochrechnung der Studierendenfrequenz auf Grundlage der Matrikel und Sittenzeugnisse. Diese Forschungsarbeit wird nun auch noch in Wikidata 'katalogisiert'. Denn wissenschaftliche Arbeiten wie die von Jens Schubert können wir, d.h. jede:r selbst, mit Scholia visualisieren. Ein eigenes Wikidata-Item hilft dabei: https://scholia.toolforge.org/author/Q110677660.
Offene Wissenschaft funktioniert, wenn wir pragmatisch Werkzeuge, die offen zur Verfügung stehen, für die Forschung nutzen, für Wissenschaftskommunikation und Transfer. Die SLUB bietet einige und sie bietet Beratung. Das Wikiversum - die Wissens- und Datenwelten rund um die Wikipedia - bietet darüber hinaus noch viele Werkzeuge mehr.
Beitragsbilder
Wikimedia Foundation: Wikipedia 20 symbols by Jasmina El Bouamraoui and Karabo Poppy Moletsane, Wikimedia_Brand_Guidelines_Update_2022_-_KnowledgeTransfer.svg, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0.
Jens Schubert: Die Pelzgewerbehäuser in der Leipziger Innenstadt. Mag.-Arbeit, Leipzig 2003. Das Pelzhandelshaus der Firma Lomer wurde 1867 errichtet. Wegen der auffallenden neogotischen Fassade wurde es „Pelzkirche“ genannt. Die großen mehretagigen Fenster garantieren ein Höchstmaß an Licht in den Räumen. Hinter dem Gebäude schloss sich das Warenlager an. Aufnahme vor 1909. Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY 3.0.
Das Wikidata-Item dieses Blogposts ist (Q111235626).
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