SLUBlog
Digitaler Frühjahrsputz
Jede:r kennt es: Im betriebsamen Alltag sammeln sich jede Menge Daten und Dateien an, die man vielleicht gar nicht mehr benötigt. Doch nicht immer findet man Zeit, diese konzentriert durchzuschauen und zu entscheiden, welche gelöscht werden können und welche archiviert werden sollten. Dabei wissen wir alle, dass das Aufräumen unnötiger digitaler Inhalte unsere Arbeit effizienter machen würde. Noch dazu schont es Ressourcen und reduziert unseren CO2-Fußabdruck!
Nicht nur Industrie und Mobilität haben durch ihren hohen CO2-Fußabdruck Auswirkungen auf den Klimawandel. Auch die digitale Infrastruktur, die uns allen täglich das Leben durch Nachrichtendienste, Soziale Netzwerke und Arbeitsstrukturen vereinfacht, verbraucht Energie und Ressourcen. Die Energieanforderungen des Internets, einschließlich jeder privaten und geschäftlichen Interaktion, die täglich in einer stark digitalisierten Gesellschaft stattfindet, werden weitgehend übersehen.
Der Digital Cleanup Day ist eine Initiative, um die Menschen auf ihr eigenes Verhalten aufmerksam zu machen, das zu Energieverbrauch beiträgt, und ihren digitalen Müll zu entsorgen. Um die Notwendigkeit eines Digital Cleanup Days in den richtigen Kontext zu setzen, finden Sie hier einige Schlüsselfakten über die Auswirkungen digitaler Aktionen und Dateien auf die Umwelt:
- Das Versenden einer E-Mail erzeugt etwa 4 Gramm CO2 und trägt aufgrund der riesigen Menge an jährlich versendeten E-Mails einen erheblichen Anteil zur Klimabilanz bei. Auch und gerade Spam-Mails sollten hier nicht vergessen werden
- Das Aufzeichnen von Videos in niedriger Qualität bei Veranstaltungen wie Konzerten trägt zum digitalen Müll bei. Andere (und sich selbst) dazu zu ermutigen, auf solche Praktiken zu verzichten, kann einen Unterschied machen
- Das Speichern von 100 Fotos und Videos in der Cloud entspricht in Bezug auf Energieverbrauch und CO2-Emissionen etwa einer Autofahrt von fast 17 Kilometern.
- Wenn die digitale Technologie ein Land wäre, hätte sie 2 bis 3 Mal den ökologischen Fußabdruck von Frankreich
- Die digitale Technologie trägt zu 4% der globalen Treibhausgasemissionen bei, und dieser Anteil könnte sich bis 2025 verdoppeln
- Video-Streaming, dominiert von Plattformen wie Netflix und YouTube, macht einen erheblichen Teil des globalen Internetverkehrs aus und emittiert jährlich 300 Millionen Tonnen CO₂
- Das Löschen von nur 30 E-Mails kann 222 Wh sparen, was etwa ein ganzer Tag lang brennenden Glühbirne entspricht
- Weltweit sollen bis 2025 über 100 Zettabyte Daten in der Cloud gespeichert werden, darunter auch ungenutzte Daten, die Speicherkosten und Energieverbrauch verursachen
- Viele installierte Apps werden nicht genutzt, tragen zum Datenchaos bei, verlangsamen Geräte und beeinträchtigen die Akkulaufzeit
- Im Jahr 2020 waren Rechenzentren in Unternehmen für 3% des gesamten deutschen Energieverbrauchs verantwortlich und übertrafen den Energieverbrauch des gesamten Verkehrssektors
- Globale Rechenzentren verbrauchen 1,5-2% des gesamten Stroms und wachsen jährlich um 12%
- Über die Hälfte der bewerteten Unternehmen verlassen sich zu 50-80% auf Kohle für ihren Energiebedarf
- Die "Cloud" erleichtert die unsichtbare digitale Nutzung, wobei Rechenzentren über 3% des US-Stroms und 1,5-2% des weltweiten Stroms verbrauchen
Wir alle können Maßnahmen ergreifen, um unseren digitalen Müll zu reduzieren. Hier einige Beispiele:
- Sich von Mailing-Listen, Newslettern usw. abmelden
- Vermeiden Sie das Senden unnötiger E-Mails (zum Beispiel "danke" oder "kein Problem")
- Löschen Sie doppelte Dateien, Fotos, Videos, misten Sie Ihren Computer und Ihre Laufwerke aus
- Leeren Sie den Papierkorb auf Ihrem Computer, löschen Sie nicht mehr benötigte E-Mails
- Schalten Sie Ihre Kamera während Webkonferenzen aus
- Löschen Sie Apps, die Sie nicht mehr verwenden/am wenigsten verwenden
- Benennen Sie Dateien sinnvoll, um sie nicht zu verlieren, und löschen Sie nicht mehr benötigte Duplikate oder ältere Versionen von Dateien
- Speichern Sie Dateien auf Ihrer Festplatte anstelle eines Cloud-Servers oder auf einem umweltfreundlichen Cloud-Anbieter
- Laden Sie Inhalte (Videos, Musik usw.) herunter, anstatt sie zu streamen
- Löschen Sie alte E-Mails: Identifizieren Sie E-Mails, die Sie nicht speichern müssen, wie beispielsweise Newsletter
- Komprimieren Sie Dokumentgrößen, die Sie per E-Mail senden
- Bevorzugen Sie das persönliche Gespräch statt eine Email zu senden
- Löschen Sie Dateien und E-Mails, die viel Platz einnehmen/eine hohe Dateigröße haben
- Leeren Sie regelmäßig den Junk-E-Mail-Ordner
- Schalten Sie Ihren Computer aus, wenn Sie ihn nicht verwenden
- Reduzieren Sie Benachrichtigungen (Pop-ups)
- Löschen Sie den Cache Ihres Browsers
- Räumen Sie Ihren Download-Ordner auf: Löschen Sie doppelte Downloads oder unnötige Dateien
- Spielen Sie Videos in Standardauflösung (SD) anstelle von Hochauflösung (HD) ab
Digital Cleanup Day an der SLUB
Damit Sie nicht mit diesem Problem allein gelassen werden, laden wir Sie kurz vor dem weltweiten Digital Cleanup Day am 15.03.2024 ab 10:30 zu einem gemeinsamen digitalen Frühjahrsputz ein. Dazu sind alle Mitarbeitenden, aber auch alle Nutzenden der SLUB eingeladen. Wir beginnen mit einem halbstündigen Vortrag zum sinnvollen und effektiven Datenmanagement, der Ihnen das nötige Werkzeug an die Hand gibt, um erfolgreich Herr:in Ihrer Daten zu werden. Anschließend können wir gemeinsam selbst Hand anlegen, die Tipps gleich in die Praxis umsetzen und unsere PCs entschlacken. Wir stehen Ihnen für eine Stunde mit Rat und Tat zur Seite.
LASSEN SIE UNS GEMEINSAM UNSEREN DIGITALEN MÜLL AUFRÄUMEN UND ETWAS FÜR UNSERE UMWELT TUN!
Wann? 15.03.2024 / 10:30-12:00
Wo? online via Zoom
Weitere Infos? im Veranstaltungskalender
Mehr Informationen zum Digital Cleanup Day:
https://worldcleanup.org/digital-cleanup-day/
Dieser Artikel ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
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