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Quellen zur sächsischen Geschichte gemeinsam transkribieren: Dresdner Totengedenkbuch und Sachsen at Work

Historische Quellen gemeinsam besser nutzbar machen: Dafür engagiert sich die SLUB zusammen mit Partnern aus der Forschung und den Bürgerwissenschaften. Im Februar können Sie sich gleich an zwei Projekten beteiligen: der Transkription des "Dresdner Totengedenkbuchs" und von Quellen der sächsischen Industriegeschichte.

Totengedenkbuch: Karteikarte zu Edmund Max Kayser (1887-1914), Sächsisches Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8271

Totengedenkbuch: Karteikarte zu Edmund Max Kayser (1887-1914), Sächsisches Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8271

Heute sind wir das Schreiben mit Textverarbeitungsprogrammen am Computer gewöhnt, doch noch bis vor wenigen Jahrzehnten schrieben die Menschen fast ausschließlich mit der Hand. Wer sich mit historischen Themen befasst, wird Quellen, auch wenn sie digitalisiert sind, überwiegend in handschriftlicher Form begegnen. Für viele Menschen sind die dabei verwendeten Schriften nur noch schwierig zu lesen. Sowohl für die professionelle wie für die ehrenamtliche Forschung ist die Übertragung historischer Dokumente, ihre Transkription, eine wichtige Voraussetzung um weiter mit ihnen arbeiten zu können. Mit Beteiligung der SLUB finden im Februar zwei Veranstaltungen statt, bei denen sich jede/r mit solchen Dokumenten befassen kann:

Am 11. Februar starten wir gemeinsam mit dem Verein für Computergenealogie und dem Dresdner Verein für Computergenealogie das Transkriptionsprojekt "Dresdner Totengedenkbuch (1914-1918)". Dresden war eine von vielen deutschen Städten, die im und nach dem Ersten Weltkrieg die Namen und Lebensdaten der gestorbenen Soldaten sammelten, um sie nach dem Krieg in einem „Ehrenbuch“ zu würdigen. Dieses Buch kam letztlich nicht zustande. Erhalten geblieben sind die Vorarbeiten dazu: Tausende von Karteikarten im Sächsischen Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden (Bestand 11248 Sächsisches Kriegsministerium), die zu den gestorbenen Soldaten viele Angaben beinhalten. Sie bilden eine wichtige Quelle für die Militärgeschichte einer Großstadt im Ersten Weltkrieg, aber auch für die Sozial- und Familiengeschichte. An der SLUB haben wir die Karteikarten in den vergangenen beiden Jahren digitalisiert, sie stehen in den Digitalen Sammlungen frei zur Verfügung. Nun soll die Kartei mit Hilfe des Dateneingabesystems DES des Vereins für Computergenealogie erschlossen werden. Ziel des Projektes ist so einerseits eine virtuelle Rekonstruktion des nie erschienenen Totengedenkbuches, andererseits und vor allem die Aufbereitung dieser wichtigen, aber bisher nur wenig genutzten historischen Quelle in einer einfach recherchierbaren und weiterverarbeitbaren Form. In einem Zoom-Meeting, das parallel über YouTube gestreamt wird, stellt unserer Saxonica-Referent Martin Munke ab 20 Uhr das Projekt und die Beteiligungsmöglichkeiten vor.

Mit der zweiten Veranstaltung gehen wir am 18./19. Februar zurück ins 19. Jahrhundert und zum Thema Industriekultur. Ob Eisenbahn, Automobilwerk, Tabakfabrik oder Spinnerei – die Industriegeschichte in Sachsen hat viele Facetten. 2020 feierten wir 500 Jahre sächsische Industriekultur. Alle sind dazu aufgerufen, diese Geschichte auch digital zu dokumentieren. Das Projekt „Sachsen at Work. Digitale Industriekultur“ bietet die Möglichkeit, sie anhand von historischen Dokumenten aus Museen, Archiven und Bibliotheken online zu erschließen. Nach einem ersten Transkriptionswettbewerb im Oktober 2020 laden wir nun gemeinsam mit dem Sorbischen Institut/Serbski institut Bautzen/Budyšin und mit Facts & Files zu einer weiteren Veranstaltung ein. Neben zahlreichen historischen Dokumenten zur allgemeinen sächsischen Industrievergangenheit aus Privatsammlungen sowie aus sächsischen Museen, Bibliotheken und Archiven stehen bei diesem Wettbewerb insbesondere handschriftliche Dokumente zu Industriebetrieben der sächsischen Lausitz im Fokus der Bearbeitung. Genutzt wird dabei das Tool „Transcribathon“ im Rahmen der europäischen digitalen Bibliothek Europeana, das neben der Transkription auch die Beschreibung, Annotation und Geo-Referenzierung von Quellen ermöglicht, um den Zugang für andere zu erleichtern. Los geht's am 18. Februar um 16 Uhr, ebenfalls via Zoom. Und dann: Suchen Sie sich ein Dokument zum Entziffern aus und los geht’s! 

Auftakt zum Projekt "Dresdner Totengedenkbuch":

Donnerstag, 11. Februar 2021, 20-21.30 Uhr

Zoom-Meeting unter https://zoom.us/j/94830378115?pwd=aHBkSW1xU09hMTczWmlHbm9ibVpaUT09, Live-Stream unter https://www.youtube.com/c/genealogynet

Weitere Informationen zur Veranstaltung: https://www.compgen.de/2021/02/einladung-zum-zoom-meeting-am-11-02-2021-auftakt-zum-des-projekt-totengedenkbuch-dresden/

Weitere Informationen zum Totengedenkbuch: Konstantin Hermann, Das Dresdner Totengedenkbuch 1914-1918, online unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-736528

Transcribathon "Sachsen at Work":

Donnerstag, 18. Februar 2021, 16 Uhr bis Freitag, 19. Februar 2021 17 Uhr

Zoom-Meeting, Zugangsdaten nach Anmeldung

Weitere Informationen und Anmeldung: https://slubdd.de/sachsenatwork

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