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Von Kraszewski bis Tokarczuk: Polnische Schriftsteller:innen und Dresden
"Umbrüche – Aufbrüche" lautet das Motto des 6. Kongresses Polenforschung, der vom 14. bis 17. März 2024 in Kooperation mit dem Deutschen Polen-Institut an der Technischen Universität Dresden stattfindet. Seit dem Zeitalter der sächsisch-polnisch-litauischen Union im 18. Jahrhundert war die sächsische Hauptstadt immer wieder Schauplatz von Um- und Aufbrüchen auch für Menschen aus Polen. Für viele polnische politische Exilant:innen bildete Dresden in der Zeit der Teilungen Polens unter Preußen, Österreich und Russland im 19. Jahrhundert die erste Station auf dem Weg durch Europa: ein Ort des Asyls, aber auch ein wichtiges Zentrum des polnischen Literatur- und Kulturlebens. Nicht umsonst schrieb Józef Ignacy Kraszewski hier in den 1870er Jahren seine "Sachsen-Trilogie" (und einige weitere "Sachsen-Romane"), die in der DEFA-Verfilmung unter dem Titel "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" bis heute bekannt ist.
Auf die vielfältigen literarischen Verbindungen zwischen Dresden und Polen möchten wir anlässlich des Kongresses mit einer Foyer-Ausstellung aufmerksam machen. Sie ist vom 20. Februar bis 17. März in der Zentralbibliothek der SLUB zu sehen und wurde gemeinsam vom Ossolineum Wrocław/Breslau, dem Kraszewski-Museum Dresden und der SLUB konzipiert. Die Ausstellung besteht aus drei Teilen:
- fünf Aufstellern, die in deutscher und polnischer Sprache die Bedeutung Dresdens für Adam Mickiewicz, Julius Słowacki, Klementyna Hoffmanowa und Olga Tokarczuk zeigen;
- einer Infostele, auf der Sie eine adaptierte Fassung der Sonderausstellung "Mit anderem Blick. Die Dresdner Jahre Józef Ignacy Kraszewskis" des Kraszewski-Museums betrachten können;
- einer Vitrine, in der auswählte Werke von und über Józef Ignacy Kraszewski aus dem Bestand der SLUB gezeigt werden.
Wir laden Sie ein, sich auf die Suche nach den literarischen Spuren polnischer Schriftsteller:innen zu begeben. Und schauen Sie gerne auch auf dem Forschungskongress im Hörsaalzentrum der TU Dresden vorbei: Da das allgemeine Wissen über das zweitgrößte Nachbarland Deutschland nach wie vor vergleichsweise gering ist, bietet er eine gute Möglichkeit, einen Einblick in die aktuelle wissenschaftliche Beschäftigung mit Polen zu gewinnen. Eine Anmeldung ist noch bis zum 5. März möglich. Für Studierende gibt es Sonderkonditionen und die Möglichkeit, sich auch nur tagesweise für den Kongress anzumelden.
Kongress-Webseite: https://www.polenforschung.de/
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