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Gesichter der SLUB #1 - Dr. Desiree Mayer

Die SLUB ist eine der größten und leistungsfähigsten wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland. Ihr Team besteht aus etwa 350 Mitarbeiter:innen der unterschiedlichsten Disziplinen. Manche wussten schon immer, dass sie in einer Bibliothek arbeiten wollten, für andere war die Bibliothek zuerst ein Buch mit sieben Siegeln.

Regelmäßig befragen wir in der Reihe „Gesichter der SLUB“ Kolleg:innen zu Ihrer Arbeit und aktuellen Projekten. Den Auftakt macht Dr. Desiree Mayer, an der SLUB seit Februar 2021. Aktuell lebt sie in München.

Desiree Mayer seit Februar 2021 im Team NDFDI4Culture in der Musikabteilung.

 

„Jetzt wird´s kompliziert.“

Was sind Ihre zukünftigen Aufgaben an der SLUB?

"Ich bin im Drittmittelprojekt NFDI4Culture angestellt. NFDI bedeutet Nationale Forschungsdaten Infrastruktur. Von diesen NFDI gibt es momentan schon einige für verschiedene Fachrichtungen. Im speziellen Fall „for culture“ war die SLUB eine Co-Antragstellende Institution und hatte deswegen nun Stellen zu besetzen.

Ich bin, und jetzt wird’s kompliziert, in der Task Area 2, und die heißt Standard Data Quality and Curation. Meine konkrete Aufgabe ist es, die FAIR Clearing-Stelle aufzubauen, und mich darum zu kümmern, dass Werknormdaten für musikwissenschaftliche Forschungsprojekte besser nachgenutzt werden können. FAIR steht für Findable, Accessible, Interoperable, Reusable – und so sollen auch die Daten sein. Das ist eine Kooperation - und ich bin die Schnittstelle.

Momentan haben wir sehr viele Videokonferenzen, dieses Projekt hat Partner und Beteiligte in ganz Deutschland. Bei uns werden die Videokonferenzen auch nach dem Home-Office Teil der Arbeit bleiben. Wir können uns nie alle an einem Ort versammeln. Meine Arbeit findet hauptsächlich am Computer statt. Vielleicht kommt irgendwann mal wieder jemand zu Besuch, aber das wird eher die Ausnahme sein." 

Was bedeutet Ihnen Arbeit?

"Puh, das sind ja schwerwiegende Fragen. Also Arbeit ist die Tätigkeit, mit der man sehr viel Zeit am Tag verbringt, und das sollte eine Tätigkeit sein, die einen herausfordert, aber auch Spaß macht. Für mich ist wichtig, dass sich die Arbeit in dem Bereich abspielt, in dem ich ausgebildet bin. Das ist für mich der Bereich Musikwissenschaft."

Was verbinden Sie mit der SLUB?

"Die SLUB ist im Bereich der Musikwissenschaft schon seit einigen Jahren vor allem durch den Fachinformationsdienst Musiconn sehr präsent. Sie ist ein innovativer Ort. Im Vergleich zu anderen Bibliotheken habe ich das Gefühl, an der SLUB wird viel ausprobiert, man ist sehr am Puls der Zeit. Man hinkt nicht hinterher, man ist gleichauf."

Was macht für Sie die Bibliothek der Zukunft aus?

"Sie ist erstmal ein Ort, an den jeder hinkann. Sie ist sicher auch durch digitale Angebote vertreten, trotzdem muss sie auch ein physischer Ort sein, an dem man sich begegnen kann und wo Partizipation möglich ist." 

Was bringen Sie mit an die SLUB?

"Hm. Ich bringe eine sehr hohe Motivation und Begeisterung für meine neue Aufgabe mit. Das ist ein unglaublich spannendes Projekt auf Höhe der Zeit, was genau jetzt stattfinden sollte…und es Gott sei Dank auch tut. Und ich bringe sehr viel Vorfreude auf die Kolleg:innen mit. Ich freue mich auf analoge Begegnungen!"

Was tun Sie nach Feierabend?

"Da spiele ich mit meiner Tochter. Sie ist momentan 16 Monate alt, und ich spiele das, was sie will. Wir schauen Bücher an und spielen mit der Murmelbahn."

Was kann man von Ihnen lernen?

"Es klingt ein bisschen trocken, aber man kann von mir lernen, wie man sich sehr konzentriert und mit Ausdauer einer Sache widmen kann." 

NFDI4Culture

Mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) sollen die Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nutzbar gemacht werden. Die SLUB widmet sich im Dialog mit Forschenden, Fachgesellschaften und wissenschaftlichen Institutionen den Themen Standards und Datenqualität. Außerdem entwickelt sie fachspezifische Publikationsinfrastrukturen und Systeme für die digitale Langzeitverfügbarkeit von Forschungsdaten. Dies erhöht die Zugänglichkeit, aber auch die Wiederverwendbarkeit von Forschungsergebnissen im Bereich der materiellen und immateriellen Kulturgüter.

Digitale Daten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern sind ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens, der Kommunikation und der kulturellen Erfahrung.

NFDI4Culture nimmt die fächerübergreifende Auffindbarkeit und Zugänglichkeit sowie die langfristige Sicherung und kontinuierliche Pflege dieser Daten in den Blick. Dazu gehören 2D-Digitalisate von Gemälden, Photographien und Zeichnungen ebenso wie digitale 3D-Modelle kulturhistorisch bedeutender Gebäude, Denkmäler oder audiovisuelle Daten von Musik-, Film und Bühnenaufführungen.

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